Seit fast 20 Jahren können Reisende und Besuchende am Bahnhof Wolfsburg zeitgenössische Kunst in vielfältigen Formen erleben. In Kooperation mit der Städtischen Galerie Wolfsburg und der NEULAND Wohnungsgesellschaft wird mit der KUNST-STATION, dem Wartebereich des Bahnhofs, verschiedenen Kunstschaffenden halbjährlich ein Ort zur individuellen Gestaltung geboten. Den Anfang machte 2005 der Künstler Daniel Buren mit einem Bodenkunstwerk, welches auch heute noch am Bahnhof betrachtet werden kann. Seitdem haben diverse Kunstschaffende in der KUNST-STATION ihren Werken eine Bühne im urbanen Umfeld bieten können. Ab dem 29. März 2024 gastiert nun das Münchner Künstlerduo Mehmet und Kazim mit ihrer Rauminstallation „Edding 3000“ am Hauptbahnhof Wolfsburg.

Aktualisiert:
Der Blick auf den von Andreas Greiner künstlerisch gestalteten Wartebereich der KUNST-STATION im Wolfsburger Hauptbahnhof.

In der Wolfsburger KUNST-STATION können Kunstschaffende, wie hier Andreas Greiner, Reisenden und Besuchenden bei ihrem Aufenthalt am Bahnhof zeitgenössische Kunst näher bringen. 

Zeitgenössische Fotografie, Spielzeug-Giganten oder ein ganzer Raum aus rotem Kunstrasen: Unter Anwendung unterschiedlichster Kunstformen und Gestaltungen verwandelt sich der Wartebereich am Wolfsburger Hauptbahnhof seit 2007 regelmäßig in eine kleine Galerie. Die sogenannte KUNST-STATION, welche der Wartebereich darstellt, beherbergt regelmäßig wechselnde Kunstschaffende unterschiedlichster Stilrichtungen mit ihren Werken. Somit wird Kunst direkt im Bahnhof rund um die Uhr erlebbar. 

Die Wand des Wartebereichs bedruckt mit der Fotomontage
Die Fotomontage "TOYGIANTS" des Künstlerduos Daniel & Geo Fuchs.

Bei dem Projekt der KUNST-STATION handelt es sich um eine Kooperation mit der Städtischen Galerie Wolfsburg sowie der NEULAND Wohnungsgesellschaft, welche 2005 mit der Installation eines dauerhaften Bodenkunstwerks durch Daniel Buren am Hauptbahnhof begann. Aus weißen, gleich breiten Streifen schuf der französische Künstler ein Symbol der Transformation, das den Blick direkt auf den Wartebereich am Bahnhof und somit die KUNST-STATION lenkt. Die dabei verwendeten Streifen gelten als Markenzeichen Daniel Burens und verlaufen senkrecht zu der Eingangsfassade. Somit spielen sie mit dem Licht aus den Fensterfronten. Die Bodeninstallation kann auch heute noch am Hauptbahnhof Wolfsburg betrachtet werden.

Seit 2007 wandelt sich die Gestaltung des Bahnhofs regelmäßig. Auf den 15 Quadratmetern des Wartebereichs finden immer wieder neue Werke Raum zum Erleben und Wahrnehmen durch Reisende, Gäste der Stadt und Besuchende des Hauptbahnhofs Wolfsburg. Als einer der Ersten gestaltete der Mannheimer Künstler Werner Degreif die KUNST-STATION mit seinem Wandgemälde „Unterwegs“. In diesem griff er zeichnerisch verschiedenste Elemente aus der Verkehrsinfrastruktur, wie Schilder und Ampeln, auf und arrangierte diese stark verdichtet auf den Wandflächen des Wartebereichs. Anschließend an Werner Degreif gestalteten in den darauf folgenden Jahren vielfältige Kunstschaffende unterschiedlichster Stilrichtungen die KUNST-STATION und zeigten somit eine breite Vielfalt der zeitgenössischen Kunst auf. Unter anderem nutzte der Künstler René Seifert 2009 für seine Arbeit mit dem Titel "Red" am Bahnhof ein eher unkonventionelles Material – leuchtend roten Kunstrasen –, welches er an den Wänden des Warteraums sowie im gesamten Raum arrangierte. Der dabei verwendete rote Kunstrasen war der gleiche, der auch auf dem Fußballfeld des Vatikans genutzt wird.

Der an den Wänden und Sitzgelegenheiten mit rotem Kunstrasen bedeckte Wartebereich am Bahnhof Wolfsburg Hauptbahnhof mit dem Titel
Bei dem Kunstprojekt "Red" von René Seifert wurde ein Großteil des Warteraums mit rotem Kunstrasen verkleidet.

Weitere Kunstschaffende beschränkten sich hingegen vor Ort nicht nur auf den Wartebereich, sondern gestalteten auch weitere Teile des Bahnhofs, wie dessen Fassade oder dessen Außenbereich, mit. Der Berliner Künstler Arturo Herrera schuf beispielsweise mit seiner temporären Rauminstallation „Hop“, die sich von der KUNST-STATION über einen Teil der Fensterfront erstreckte, 2018 nicht nur einen Gegenpol zu der funktionellen Architektur des Bahnhofsgebäudes, sondern auch ein energiegeladenes Gesamtwerk. Eine neue Perspektive auf die Station wurde durch das Werk ermöglicht.

Der Blick auf die Rauminstallation „Hop“ von dem Künstler Arturo Herrera bestehend aus der grün-weiß gestalten Fensterfront des Hauptbahnhofs Wolfsburg sowie dem Wartebereich
Der Künstler Arturo Herrera ging mit seiner Rauminstallation „Hop“ über den Wartebereich hinaus. 

Bis zum 10. März 2024 gastierte der Künstler Paul Hutchinson mit seinen Werken im Wartebereich des Hauptbahnhofs. Reisende und Besuchende konnten bei ihrem Aufenthalt am Bahnhof seine Fotografien zum Thema „think of the past tomorrow“ genießen. Auf YouTube erhalten Sie einen Eindruck über sämtliche Installationen sowie die feierlichen Eröffnungen.

Ab dem 29. März 2024 sind die Kunstwerke der beiden Münchener Künstler Mehmet und Kazim am Hauptbahnhof Wolfsburg zu sehen. In der KUNST-STATION werden in ihrer dort errichteten Rauminstallation „Edding 3000“ Nahaufnahmen von Leinwänden gezeigt, die die Sprache der Straße durch Graffiti erkennbar werden lässt. So bringen die beiden ganz legal ihre Graffiti-Kunst in den öffentlichen Raum, was einen spannenden Kontrast zu dem Ursprung dieser Kunstform darstellt.

Begleitet wird die KUNST-STATION seit ihrem Beginn von Uwe Seel, einem Mitarbeiter des zuständigen Bahnhofsmanagements Braunschweig/Göttingen. Mit Engagement und Freude hat er sich neben seinen diversen anderen Aufgaben der Erlebbarkeit von Kunstwerken am Hauptbahnhof Wolfsburg gewidmet. Nach fast 50 Jahren Dienstzeit wird sich Uwe Seel 2025 in seinen wohlverdienten Ruhestand verabschieden. Im Vorfeld wird er jedoch noch das nächste Kunstprojekt der KUNST-STATION ab Mitte März 2024 begleiten und somit eine:n weitere:n Kunstschaffende:n Raum zur Gestaltung im urbanen Umfeld ermöglichen. Wir danken Uwe Seel für seinen unermüdlichen Einsatz für die KUNST-STATION am Hauptbahnhof Wolfsburg.

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